Der Anteil von Studentinnen, Doktorandinnen und Habilitandinnen in naturwissenschaftlichen und technischen Studiengängen liegt immer noch weit unter dem Durchschnitt anderer Wissenschaftsbereiche. Obwohl die Zahlen in den letzten Jahren gestiegen sind, besteht weiterhin ein Mangel an Frauen in diesen Studien- und Berufsrichtungen.
Die Thüringer Koordinierungsstelle "Naturwissenschaften und Technik für Schülerinnen, Studentinnen und Absolventinnen" ( http://www.thueko.de ) an der Technischen Universität Ilmenau hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, die Zahl der Frauen in diesen Bereichen zu erhöhen. Dies soll vor allem durch gezielte Förderung von interessierten Schülerinnen und bereits studierenden Frauen erreicht werden.
Nachdem in den vergangenen drei Jahren diese Förderung erfolgreich umgesetzt wurde, zielt das Hauptaugenmerk nun auch besonders auf Frauen in diesen Studiengängen, die eine wissenschaftliche Laufbahn und/oder einen Auslandsaufenthalt planen. Ihnen soll durch vielfältige Angebote eine optimale Vorbereitung und besonders auch Begleitung für diese Karriereschritte ermöglicht werden.
Zu diesem Zweck sind umfangreiche Maßnahmen in Planung, zu denen auch der "Career-Service" zählt. Dieser beinhaltet Informationsveranstaltungen, Workshops und vor allem Trainingseinheiten, welche Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln, die weit über das reine, im Studium erworbene Fachwissen hinausgehen.
Die wissenschaftliche Begleitung der Entwicklung und vor allem die Evaluation der Maßnahmen sind die Ziele, die die Fortsetzung des bisherigen Projektes darstellen.
Darüber hinaus sollen als Erweiterung in der Projektfortführung folgende Zielsetzungen umgesetzt werden:
Die Evaluierung der Angebote des Bildungsportals Thüringen hinsichtlich der Karriere-Förderung von Frauen und die Analyse der Einstellung von Funktionsträgern, Organisatoren und Zielgruppen zu Maßnahmen und Richtlinien des Gender-Mainstreaming.
Projektmethode
Der Entwicklung der angedachten Maßnahmen muss eine Bedarfsanalyse vorausgehen, die in der jeweiligen Zielgruppe die Bedürfnisse und Entwicklungsmöglichkeiten erfasst und für die mit der Durchführung betrauten Projektpartner der Thüringer Koordinierungsstelle transparent macht. Zu diesem Zweck sollen quantitative und qualitative Erhebungen in Form von Fragebogenuntersuchungen und Interviews durchgeführt werden. Darüber hinaus sollen zur gleichen Fragestellung Frauen befragt werden, die bereits im wissenschaftlichen Berufsleben stehen und somit kompetent Auskunft geben können über notwendige und förderliche Maßnahmen für interessierte Studentinnen, Absolventinnen und Nachwuchswissenschaftlerinnen in den naturwissenschaftlich und technischen Bereichen. Die gleiche Art der Bedarfsanalyse ist wichtig, wenn es um die optimale Vorbereitung von Studentinnen und Nachwuchswissenschaftlerinnen auf Auslandsaufenthalte im Rahmen von Studium und/ oder wissenschaftlicher Arbeit geht. Die Evaluation der durchgeführten Fördermaßnahmen ist der zweite wichtige Teil des Projektes. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt dabei sowohl auf der Prozess- als auch auf der Ergebnisevaluation. Dies bedeutet, dass sowohl jede einzelne Veranstaltung als auch das Angebot als solches evaluiert werden. Die einzelnen Veranstaltungen werden durch die Teilnehmerinnen anhand von Fragebögen beurteilt, in denen Fragen zur Veranstaltung, zum Referenten, zur Organisation und auch zu weitergehendem Bedarf enthalten sind. Darüber hinaus soll die Einschätzung der Teilnehmerinnen über die Nützlichkeit und Anwendbarkeit der erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten im wissenschaftlichen Berufsleben und/ oder während eines Auslandsaufenthaltes beurteilt werden. Das Bildungsportal Thüringen ( http://www.bildungsportal-thueringen.de ) dient als Forum der Thüringer Hochschulen für akademische Weiterbildung. Im Vordergrund stehen die Vernetzung von Weiterbildungskompetenzen, das begleitende Marketing und die Setzung von Qualitätsstandards. Im Rahmen des vorliegenden Projektes soll die Frage beantwortet werden, ob und inwieweit bzw. in welcher Form auch für das Karrieremanagement von Frauen Angebote gesetzt und gefunden werden können und in welchem Rahmen dies möglich ist oder zukünftig gestaltet werden könnte. Die Analyse zur Einstellung zum Gender-Mainstreaming verschiedener direkt oder indirekt betroffener Gruppen ist ein weiteres Ziel der Projekterweiterung.